Teheran stand an, eine Stadt über die man vieles hört, nicht immer positiv aber man muss wohl mal da gewesen sein.
Dieser Aufenthalt bescherte mir nicht nur schlaflose Nächte vor Ort, sondern auch einen Termin im US Konsulat in Frankfurt, denn wer einmal in Ländern wie dem Iran war, egal ob dienstlich oder privat, dem wird ESTA als Einreisemöglichkeit in die USA verweigert, die Amis sind da etwas speziell :-)
Der Flug war sehr angenehm, das durfte ich bei Emirates auch schon feststellen. Die Iraner sind sehr nette Menschen, zivilisiert und gebildet, zumindest die Gäste an Bord....
Nach einer langen Busfahrt durch Wüste oder sehr karge Landschaften, kamen wir im Hotel an. Ein Riesenkomplex, angeblich das beste Hotel im Iran, wer da wohl die Standards gesetzt hat.
Crews sind auf einem eigenen Flur untergebracht, was den Kontakt mit dem restlichen Klientel verhindern soll.
Es gibt hier auch einen Raum in dem Frühstück und Mittagessen bereitgestellt wird. Auch hier möchte man vermeiden, dass wir mit anderen Gästen Kontakt haben, wer sich das ausgedacht hat... Ich weiß da im Moment auch nicht, wer wen schützen will...
Als Frau ist es im Iran so eine Sache. Man muss sich am besten komplett verhüllen, Freiheiten wie in den Emiraten wo es optional ist, gibt es hier nicht. Hier herrscht noch Zucht und Ordnung, denkt man.
So wird für die Kolleginnen jeweils eine Abaya bereit gehalten (das schwarze, voll bedeckende Gewand) die für Stadtspaziergänge getragen werden muss. Auch den Männern wird geraten eine lange Hose zu tragen, bei 35 Grad....
Das Hotel stammt aus den 70ern, was an sich keine schlechte Sache ist. Nur wenn bei sehr sommerlichen Temperaturen die Klimaanlage nicht funktioniert, wird es Nachts sehr schwer, Schlaf zu finden, gesucht habe ich auf jeden Fall sehr intensiv!
Der Umlauf war finanziell sehr gut, da ich nicht aus war und so auch keine Spesen ausgegeben habe, auch mal ganz schön.
Nach ein paar Tagen frei ging es dann nach Johannesburg. Hier habe ich mich schon sehr drauf gefreut. Ich war mit Emirates ein paar Mal in Südafrika, Johannesburg ist eine tolle Stadt, allein die Menschen und das Essen sind toll...
Ich hatte eine tolle Crew. Muss ja auch mal erwähnt sein. Ein paar sind zu verschiedenen Ausflügen aufgebrochen. Ein kleiner Teil hat sich Abends zum Essen getroffen. Fleisch ist in Afrika generell ganz groß und in Johannesburg umso mehr, da hier ringsherum viele wilde Antilopen und Gazellenherden leben, tolles Wildfleisch!
Ursprünglich wollte ich am nächsten Tag in die Stadt fahren und etwas bummeln gehen, leider musste ich erfahren, dass Nationalfeiertag ist, also alles proppevoll sein wird.
Spontan traf ich eine Kollegin und wir haben uns in die Sonne gesetzt, etwas gegessen und einfach nur geplaudert, auch mal sehr schön! Claudi wenn du das hier liest, freue mich auf unseren nächsten Umlauf!
Einen leichten Sonnebrand im Gepäck ging es wieder heimwärts. Es folgte eine 4 tägige Umschulung auf meine kleinen A319, A320 und A321, quasi mein altes Zuhause und dann knapp zwei Wochen Urlaub....
Ein Teil des Urlaubs war der Besuch beim US Konsulat, um mein Privatvisum zu beantragen.
Der Höhepunkt war jedoch eine Führung durch die LH Werft in Frankfurt, mit mehreren Flugzeugbegehungen. Ich hatte Mama und Heiko mitgenommen und ihnen meine Welt zeigen können, ganz tolle Erfahrung!